Pädagogisches Konzept für den Schulhund am Paul-Klee-Gymnasium

23.5.2017:
In der verbindlichen Abstimmung auf der Lehrerkonferenz am 23.5.2017 hat sich das Kollegium mehrheitlich für die Implementierung eines Schulhundes in das pädagogische Konzept des Paul-Klee-Gymnasiums ausgesprochen. Es folgten zustimmende Beschlüsse in der Schulkonferenz sowie durch die Elternpflegschaft. Ein konkretes Konzept zum Einsatz unseres Schulhundes Luna am PKG befindet sich in der Entwicklungsphase.

Aktuell befinden wir uns in Phase 3 der Schulhundausbildung (Spezialisierung/ Konzeptentwicklung):
Drei-Stufen-Modell

Luna hat Ihre Grundausbildung sowie eine verlässliche Erziehung erhalten (Stufe 1 – Grundausbildung/ Erziehung).
In dieser Zeit war sie bereits einige Tage in der Woche in der Schule anwesend, durfte jedoch keine intervenierenden Aufgaben übernehmen.

Währenddessen wurden die erworbenen Kompetenzen des Hundes durch die Ausbildung zum Therapie-Begleithund erweitert, der Einsatz im Schulischen Alltag wurde langsam über die wöchentlich stattfindende „Schulhund-AG“ eingeleitet. Erst nach Abschluss der Ausbildung kommt ein vollständiger konzeptgestützter Einsatz im Sinne der tiergestützten Pädagogik in Frage (frühstens Mitte des kommenden Schuljahres 2018/19).

Im Laufe des kommenden Schuljahres werden von mir und an der Entwicklung interessierten Kollegen unter Berücksichtigung der Entwicklung des Hundes Konzepte für den konkreten Einsatz ein am Paul-Klee-Gymnasium entwickelt, welche dem Kollegium und der Schulpflegschaft zur Abstimmung vorgelegt werden.

Dabei wird nach dem Fünf-Phasen-Modell zur Strukturierung des Schulhund-Einsatzes vorgegangen.

Fünf-Phasen-Modell

GRUNDLEGENDE INFORMATION:
Kein Schüler oder Kollege wird verpflichtet/ genötigt, sich am Paul-Klee-Gymnasium mit dem Schulhund aktiv auseinanderzusetzen!

Schwerpunktaufgabe des Schulhundes am PKG können  tiergestützte Interventionen sein, also von den betroffen Lehrern auf konkrete Probleme/ Problemsituationen bezogene Anfragen.

Auch besteht die Möglichkeit, eine spezielle „Hundeklasse“ in der Jahrgangsstufe 5 anzubieten.

Über den Umfang und die Form der zukünftigen Einbindung des Schulhundes in das Schulprofil des PKG wird das Kollegium zu entscheiden haben.

Beispiele für den Einsatz des Schulhundes im Sinne der tiergestützten Intervention sind:
Schulhund-Einsatz

Möglichkeiten in Bezug auf konkrete Handlungssituationen:
Interaktionsmöglichkeiten
Zur Terminologie:
Definition
(Quelle: Beetz, Andrea: Hunde um Schulalltag, S. 16)

Matrialgrundlage:
buchtitel.jpg   Hunde im Schulalltag

Warum einen Schulhund

Der Schulalltag ist von täglichen Problemen geprägt. Da geht es um die Einhaltung von Regeln, um den Umgang miteinander und vor allem immer wieder um Empathie. Deren Fehlen wird zunehmend beklagt, je technisierter und virtueller unsere Gesellschaft wird. […]

Hunde haben nachgewiesenermaßen psychologische Wirkungen auf ihre menschliche Umgebung wie z.B. die Förderung von Selbstwert und des Wohlbefindens, das führt zu einer entspannenden und angstlösenden Reaktion. Sie tragen daher auch zu einer besseren Atmosphäre im Klassenraum bei, indem sie Vertrauen aufbauen und Sicherheit vermitteln. Da Hunde Menschen so annehmen wie sie sind, ohne auf Äußerlichkeiten oder intellektuelles Wissen zu achten, fühlt man sich bestärkt und akzeptiert. Gerade das Agieren auf einer nonverbalen Ebene schafft einen idealen Gegenpol zu der notwendigerweise verbal überfrachteten Lernumgebung. Durch den Hund bekommen Schüler eine andere Rolle, über diese Motivation können Defizite im Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten langsam und ein Stück weit aufgearbeitet werden.

Da Hunde Stimmungen wesentlich besser wahrnehmen können als wir Menschen, fördern sie gerade ruhige und schüchterne Kinder. Im heutigen, modernen Schulsystem können sie einen wichtigen Baustein im Bereich der individuellen Förderung darstellen.

Unterschiedliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Hunde eine wertvolle Hilfestellung bei der Wahrnehmung der eigenen Person sind. Mit Hunden kann man Verhalten nicht diskutieren, sie spiegeln es einfach und kehren es um. So kann empathisch erreicht werden, die Rechte anderer Lebewesen zu erkennen und zu respektieren.

Andererseits hebt es das Selbstbewusstsein ungemein, wenn der Hund kleinere Befehle ausführt, oder wenn man für ihn sorgen kann und damit Verantwortung übernimmt (nach entsprechender Aufforderung üben die Schüler simple Gehorsamsübungen wie „sitz“, versorgen den Hund mit Wasser oder führen ihn an der Leine.

(Quelle: http://www.ohg-bensberg.info/menschen/schulhund.html – 23.5.2017)